Observatorium für Prognosen, irrelevante Fragen und Widersprüche.
 

SpOn wird mythologisch


Wenn SpOn zum taz-Geburtstag versucht zu beweisen, dass er das hippere Medium ist, weil sich die "Gegenöffentlichkeit (...) längst ins Internet verabschiedet hat", will ich das mal so stehen lassen und höchstens anmerken, dass die Gegenöffentlichkeit nicht darin besteht, Berichte über "One-Night-Stands: Angelina Jolie will nur Sex" zu schreiben und zu lesen.

Wenn er (wohl zum selben Zwecke) als roten Faden Wir-sind-Helden-Zitate durch den Text zieht, lächele ich milde. Es war schon in der Schülerzeitung ein bisschen nervig, wenn jemand seinen Bericht von der Abiturfahrt unbedingt mit dem dort am liebsten gehörten Lied garnieren musste.

Wenn er sich aber als Lordsiegelbewahrer des Qualitätsjournalismus aufspielt und ausgerechnet der taz vorwirft, "Geburtshelfer (...) für die Pest der Neunziger, der Stuckrad-Barrisierung des Schreibens" gewesen zu sein, muss ich langsam mal einschreiten.

  1. handelt es sich um Metaphernsalat ("Geburtshelfer der Pest").

  2. ist es genauso sinnlos, von einer "Stuckrad-Barrisierung des Schreibens" zu sprechen, wie wenn man die "Balkanisierung" Jugoslawiens beklagte. Von Stuckrad-Barre ist doch mit Schreiben bekannt geworden und Jugolawien liegt (oder lag) auf dem Balkan. Solche Kraftausdrücke funktionieren nur zwischen Begriffen, die auf den ersten Anschein durch Welten getrennt sind, also "Balkanisierung des Iraks", "Vermantawitzung meiner Kolummne" (Max Goldt) oder meintewegen "Stuckrad-Barrisierung der Finanzpolitik", aber nicht "des Schreibens" und selbst "des Journalismus" würde nicht treffen, weil v. S.-B. oft genug in einem Grenzbereich zwischen Literatur und Journalismus gearbeitet hat.

  3. wird v. S.-B. damit maßlos überschätzt und ihm wird - allerdings maßvoll - Unrecht getan.

Alarm muss schließlich ausgelöst werden, wenn SpOn mythologisch wird und die taz (wieder: ausgerechnet) mit König Midas vergleicht:

Der taz-Stil: wie ein König Midas der Medienwelt seine journalistische Umgebung sich selber anverwandelt, "und es ihm immer schwerer wird, sich dann zu unterscheiden" ("FAZ")

SpOn, sowas überlässt Du lieber Leuten, die sich mit sowas auskennen, zum Beispiel der für Bildungsbürgertum zuständigen Gegenöffentlichkeit auf antville: Alles was Midas anfasste, wurde zu Gold, er selber aber nicht, er blieb vielmehr aus Fleisch und Blut und bekam Hunger, den er mit einem goldenen Wurstbrötchen nicht stillen konnte. Sein Problem war es also nicht, dass man ihn nicht vom Gold unterscheiden konnte, sondern dass er wie jeder von uns Gold nicht essen konnte.

Man muss eben aufpassen, von wem man abschreibt, SpOn. Ach ja, Subjekt-Prädikat-Objekt solltest Du auch noch mal im zitierten Satz überprüfen.


 
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Der ohnehin zweifelhafte Stolz


darüber, dass ich bei der Karsamstagsausgabe der Sendung "genial daneben" die Antworten auf drei Fragen wusste, an denen das Rateteam scheiterte, wurde durch die Erkenntnis getrübt, dass die meisten Menschen die Fragen und vor allem die dazugehördenden Antworten als ausgesprochen öde beurteilen würden.


 
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Super! SpOn beantwortet meine Frage


Am vergangenen Freitag frug ich: Inwiefern provoziert die Aussage, Barbie sei eine Lesbe?

Schon heute gibt SpOn die Antwort: Eine Studie über jugendliche Raucher in den USA ist zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Lesbische und bisexuelle Mädchen greifen besonders oft zum Glimmstengel.

Danke, das erklärt sogar den damals erhobenen Vorwurf, die T-Shirt-Aufschrift sei politisch unkorrekt: Denn sie ist eben Tabakwerbung. Zum Dank beantworte ich SpOns Frage, warum die Lesben nicht nur häufiger rauchen als die Heterosexuellen (dafür fand SpOn die Erklärung, dass Lesbierinnen durch gesellschaftliche Vorurteile verunsichert seien), sondern auch als homosexuelle Männer, für die ja dasselbe gelten müsste:

Lest nach bei Freud: Die Zigarre und die Zigarette sind Phallussymbole und wer das Original nicht bekommt, nimmt das Symbol als Ersatz.


 
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Anastacia ohne die Ästhetik des Video-Clips


dafür mit prolligem Kreuz und einem Decolleté, das man in fortschrittlichen Kirchenvorstandskreisen wohl als offenherzig bezeichnen müsste, immer wieder kichernd und blödelnd, also so wie gestern bei Herrn Raab, unterscheidet sich nicht sehr von einer Deggendorfer Disco-Schönheit.


 
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Mel-Passion-Metaverwurstung. Durchblicker schreiben an SpOn:


... zum einem fühlt sie (die Gruppe der gläubigen Christen) sich geehrt, das (sic!) eine (sic!) Hauptperson ihres Kultus nun im Blickpunkt des öffentlichen Interesses steht.

Jesus ist es ja schon seit längerem auf dem absteigenden Ast und konnte sich - anders als Küblböck - auch nicht durch eine Teilnahme bei "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" ins Gspräch bringen.


 
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Merkel simst


Halo Wolfgng, Duwirst es doch nicht. :-P Roll on. Angie Virtuos sei sie beim Texten der Kurznachrichten zwar nicht. >>Ich mache auch ziemlich viele Rechtschreibfehler, aber ich bin einfach flink und kenne mich aus.<<


 
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Männer, die schlecht Fußball spielen, sollen wenigstens im Bett mal einen versenken.


Spon schreibt über den Vergewaltigungsverdacht gegen Spieler von Leicester City - mal wieder (siehe schon hier) unter Verwendung des unpassenden Ausdrucks "Sex-Skandal" (statt "Vergewaltigungsvorwurf" o.ä.).

Dann heißt es wörtlich: Freund war nach dem Trainingslager des abstiegsgefährdeten Premiership-Clubs in der Nähe von Cartagena im Südosten Spaniens zusammen mit acht Mannschaftskameraden festgenommen worden. Drei Afrikanerinnen, die in Deutschland wohnen, hatten bei der Polizei Anzeige erstattet, weil mehrere Profis des Tabellenvorletzten in das Hotelzimmer der Frauen eingedrungen sein sollen, um sich dort an ihnen zu vergehen.

Es ist vermutlich eine bloß übersehene Doppelung, aber es ist schon merkwürdig, dass in zwei Sätzen nacheinander der Mitleid erregende Tabellenstand der Mannschaft thematisiert wird. Ist andererseits nicht schon die einmalige Erwähnung zuviel? Spielt es für den Tatverdacht irgendeine Rolle, welche sportlichen Leistungen die Mannschaft zur Zeit erbringt? Schwingt da nicht irgendwo mit: "Die armen Jungs! Klar, wenn sie bei Real Madrid spielen würden, würden die Mädchen an ihren Hotelzimmern Schlange stehen. Aber es kann eben nicht nur Tabellenführer geben."?


 
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Aktualität des Online-Boulevards


Vor wenigen Minuten stellte Spon diesen Artikel ins Netz, in dem es um neue deutsche Elite-Studiengänge geht, in denen angehende Politiker das Regieren lernen sollen (witziger Weise in der Rubrik: Orchideenfächer). Ausgiebig wird die darin involvierte Präsidenten der UNi Frankfurt/O Gesine Schwan zitiert, ohne dass auch nur einmal darauf hingewiesen wird, dass diese Frau die neue Bundespräsidentschaftszählkandidatin ist.

Dann wirds satirisch:

Der Titel "Master of Public Policy" (MPP) soll 20 000 Euro kosten.

Was dafür geboten werden könnte, hat das Satiremagazin "Titanic" in seiner Januar-Ausgabe schon mal auf einer Doppelseite beschrieben. Diese Nachricht trifft Lorentz hart. Obwohl "eigentlich links, auch wenn ich nicht so aussehe", hat er das letzte Heft noch nicht gelesen. "Titanic" hat einen Stundenplan für Staatslenker in spe ausgearbeitet: "Rechnen" und "Aufrechnen" am Montag, "Ausreden" und "Aussitzen" am Dienstag. "Dementieren", "Desinformatik", "Schwarzgeld", "Sexualkunde" - die "Titanic"-Redaktion hat an alles gedacht. Lorentz lässt sich in seinem Stuhl zurückfallen. Aber er weiß, was zu tun ist, schließlich ist er Manager. Er springt hoch und reißt die Tür auf: "Wir sind in der 'Titanic', kann mal jemand zum Kiosk gehen, bitte?!"

Jaja, ich weiß: Sonst meckere ich immer, wenn Spon kleine Flüchtigkeitsfehler macht, jetzt recherchiert er mal sorgfältig und es passt mir auch nicht. Aber muss man wirklich den Leser wissen lassen, dass der Artikel geschätzte 6 Wochen auf Halde lag, bevor er das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Ich frag ja nur.


 
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Die Rückkehr des Victory-Zeichens


Quelle: Spiegel online Wie sich die Bilder gleichen. Ich bin erwischt worden. Bei der Befriedigung animalischer Bedürfnisse. Ist das peinlich. Ich kneife meine Augen zu Schlitzen zusammen. Ich lächle verkrampft. Ich spreize die Finger zum Zeichen des Sieges.
 
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Hurra! Spiegel online liest auch bei mir mit.


Hier bringt Spon das Bild noch einmal, über dessen Unterschrift ich mich hier lustig gemacht hatte, denkt sich aber doch tatsächlich eine andere Unterschrift aus

Regisseur Gibson am Set von "The passion of the christ": "Die Leute bis an den Rand treiben"<<

und verzichtet darin auf ein erklärendes "(r.)" .


 
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Tagesthemen goes Kirchenfunk


Gestern große Aschermittwochberichterstattung in den Tagesthemen. Vor und nach den Schwenken durch niederbayerische Bierhallen werden Berliner Katholiken mit Aschenkreuzen auf der Stirn gefilmt und gefragt, was sie sich denn so von der Fastenzeit versprechen. Eine etwas moppelige Christin möchte "ein bisschen intensiver zu mir selber kommen und natürlich das übliche: ein bisschen abnehmen. Hihi". Das könnte sie auch vor einem Wellnessurlaub angeben. Es gibt doch nichts Schlimmes, das durch eine Weichspülung nicht noch ekelhafter würde. Katholen, ihr sollt Buße tun, Euch kasteien, das Fleisch züchtigen, heulen und zähneklappern!

Wen interviewt dann Wickert zum Thema? Hans Küng! Kriegen die Tagesthemen keinen anständigen Hardliner mehr vor die Linse?

Wickert: Was soll man in der Fastenzeit machen? Küng: In sich gehen. Wickert (nahezu wörtlich): "Selbst Johannes Rau hat von der deutschen Wirtschaft mehr ethisches Verhalten eingefordert." Das klingt so, als wenn Rau nun aber der allerletzte wäre, der von seinen Mitmenschen mehr Ethik verlangen würde. Küng: Die Manager sollen auch in sich gehen. Wickert lockend: Und wie ist es mit der katholischen Kirche? Küng nuschelt verschämt, dass wir bald eine neue Pontifikatur bekämen. Müsste es nicht Pontifikat heißen? Egal, jedenfalls klingt das irgendwie besser als wenn er gesagt hätte: Sehen Sie sich den Papst doch mal an, der machts nicht mehr lange! Ach ja, und die Kirche soll in sich gehen.

Jaja, und kommt nicht so schnell wieder, ALLE!


 
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Die Harald-Schmidt-Show: Prickelt länger als man denkt


Meine Freude war verfrüht. Ich musste am Wochenende feststellen, dass der ab heute von mir begehrteste Fernsehsender "N24" von meiner XXXXXX-Kabelgesellschaft nicht eingespeist wird.

Statt weiterer Wut und Trauer hier mein persönlicher Harald-Schmidt-Show-Die-legendären-Sendungen-Rückblick.

Obwohl die Sendungen nicht besonders gut ausgesucht waren (Die Auswahl wurde zu häufig am spektakulären Gast festgemacht, dabei waren die Gäste immer die Schwachstelle der Sendung), war es eine faszinierende Reise durch die Jahre 1996 und 1997. Unglaublich, wieviel damals noch anders war. Zugegeben: Dass Kohl als unablösbarer Kanzler galt, hätte man auch ohne HSS-Wiederholung beim Aufruf dieser Jahreszahl assoziieren können. Dass aber von Harald Schmidt Herr Grönemeyer vermisst ("Wo ist der eigentlich geblieben?"), die Unfallfreiheit der Wuppertaler Schwebebahn gepriesen und Karstadt minutenlang verspottet wurde, wusste ich nicht mehr. Alles drei wurde im neuen Jahrtausend - leider - unmöglich. Bewusst war mir dagegen, dass Harald Schmidt im letzten Jahrtausend keine Witze über schlimme Ereignisse machte, zB den Unfalltod von Frau Diana Spencer. Dass aber Ottfried Fischer an diesem Tabu so elegant kratzte (Auf der Münchner Autobahn hat es 5 Tote gegeben: Paparazzi auf der Flucht von Mooshammer) hatte ich vergessen, und es verpflichtet mich auch sieben Jahre später zu Respekt.

Jetzt werde ich wohl im Jahr 1997 stehen bleiben. Und mal ehrlich, Spiegel online, hättest Du diese Überschrift wirklich gewählt, wenn Du nicht auch durch Haralds Zeitmaschine gegangen wärst?


 
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last updated: 15.11.13, 08:21
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